Star Ruler 2
Nachdem Vasi spitzkriegte, dass ich mir Star Ruler 2 gekauft hatte, bat er mich um einen Bericht.
Ich hatte mal wieder nach neuem Spielenachschub geschaut und bin dabei über das Spiel gestolpert. Bei Steam siehts nicht allzu interessant aus, aber nachdem ich mir ein englischsprachiges Lets Play angeschaut hatte, habe ich es mir dann doch gegönnt.
Es handelt sich um ein 4x-Weltraum-Strategie-Spiel wovon es eine Menge auf dem Markt gibt. Gerade mal ca. 550 MB war der Download groß, also erwartete ich keine großen grafischen Wunder. Das hatte ich allerdings schon vorher in den Videos festgestellt, dass hier nicht viel auf mich zukommt.
Das Spiel ist komplett in englisch und hat am 27.03.2015 den Early-Access-Status hinter sich gelassen.
Nachdem ich mich 1 Stunde (!) mit dem ausreichend informativen Tutorial auseinandergesetzt hatte, konnte ich feststellen, dass doch einiges anders läuft, als von den gängigen 4x-Titeln gewohnt.
Fangen wir also mal an:
Planetenentwicklung: Während in anderen Spielen sich die Bevölkerung vor sich hinvermehrt, braucht es bei SR2 Ressourcen um diese auf eine Höhere Entwicklungsstufe zu bringen. Das ganze nenn ich jetzt mal Pyramidensystem und alleine um das zu erfassen, war dann gestern abend in meinem ersten Testspiel die Hauptaufgabe. Das wird nämlich ziemlich kniffelig. Es läuft darauf hinaus, dass man einen oder mehrere Zentralplaneten hat und alle anderen Planeten ausgebeutet werden um diese zu beliefern. Mein Hauptplanet benötigte am Anfang um eine höhere Stufe aufzusteigen Nahrung und eine Ressource der Stufe 1. Also besiedel ich zwei Planeten, einen mit Nahrung und einen mit Gold. Um die Nahrungsressource nutzen zu können, braucht dieser Planet allerdings wiederum Wasser. Also noch einen Planeten kolonisiert. Für den Abbau des Goldes oder einer anderen beliebigen Material-Ressource, verlangt der andere Planet für seine Arbeiter aber auch wieder Wasser und Nahrung. Also noch weitere Planeten kolonisiert um den Rohstoffplaneten überhaupt erstmal in Gang zu kriegen. Bis dahin wars noch recht einfach.
Mein Hauptplanet brauch aber dann für die nächste oder übernächste Stufe eine Material-Ressource der Stufe 2. Also suche ich mir einen entsprechenden seltenen Planeten der mir dieses Material liefern kann. Um die Ressource allerdings abbauen zu können, muß ich den Liefer-Planeten selber erstmal hochstufen. Somit muß ich auch für diesen eine ganze Zuliefer-Planeten-Gemeinschaft entwickeln. Und dann darf ich diese Ressource in Gebrauch nehmen und an meinen Hauptplaneten schicken, damit die dortige Bevölkerung den nächsten Sprung machen kann (natürlich wollen sie zusätzlich noch mal Nahrung und Ressourcen Typ 1). Wenn man eine Ressource abbaut und verschickt, dann wird auch alles an den Zielplaneten geschickt. Auf dem Ursprungsplaneten bleibt dann nichts mehr für einen dortigen Verbrauch.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich mir ein ganzes Spinnennetz mit Handelsschiffen quer durch meine Planetenkolonien angelegt. In den Genuß einen Planeten auf Stufe 3 oder 4 bin ich nicht gekommen. Wie man sieht ein zunächst simples aber dann doch hochkomplexes Gerüst.
Auf Planeten kann man auch Gebäude bauen, Fabriken, Waffenanlagen oder Nahrungsfarmen bzw. Wasserfarmen. Das dort produzierte Wasser bzw. die Nahrung ist aber nur lokal verfügbar und kann nicht exportiert werden. Anfangs fühlte ich mich sehr schlau und hab gedacht, da kann ich mir auf meinen Ressourcenplaneten ja direkt mal eine separate Nahrung und Wasserproduktion bauen um die örtliche Bevölkerung ohne Lieferungen zu versorgen. Theorethisch klappt das auch. Der Unterhalt dieser Anlagen ist allerdings so teuer, dass diese Taktik erst im späteren Spiel und im Einzelfall in Betracht zu kommen scheint. Ich musste ziemlich schnell feststellen, dass zu viele von den Anlagen mich in den Bankrott treiben. Also habe ich wieder auf Lieferverkehr umgestellt. Die Ausbeutung von Asteroiden mittels Förderschiffen und Minenstationen habe ich nur sekundär betrieben, das muß ich mir noch genauer anschauen.
Ich habe gerade erst angefangen und wohl erst einen Bruchteil dessen erfasst, was das Spiel an Möglichkeiten bietet.
Zu Beginn eines neuen Spieles hat man die Möglichkeit aus mehreren Rassen zu wählen, jeweils mit Besonderheiten. Also vom Grundsatz nichts neues. Grafisch nicht der Knaller. Aus den möglichen Galaxie-Formen wählte ich eine Spiralform. Ich konnte sogar die Anzahl der Systeme (welche dann wiederum aus 3-4 Planeten + Asteroiden usw bestehen auswählen). In einem Anflug von Wahnsinn wollte ich direkt mal 5000 eingeben besonn mich dann aber auf 300. Das Spiel teilte mir dann mit, dass 150 Systeme schon viel seien und pro Mitspieler 10-20 Systeme empfohlen seien. Machen konnte ich es trotzdem. Leistungstechnisch hatte ich zumindest am Anfang bislang 0 Probleme. Alles flüssig. Wie es ist, wenn alle 300 Systeme besiedelt wären und überall kleine Punkte für die Schiffsbewegungen rumflattern, kann ich noch nicht sagen.
Ob man wirklich 5000 Systeme für eine Galaxie nehmen kann, weiß ich nicht. Achso.. neben der Hauptgalaxie kann man auch noch Nebengalaxien einrichten. Hab ich aber noch nicht getestet. Wunderte mich nur darüber, dass man noch Galaxien „hinzufügen“ konnte in der Auswahl.
Flotten: Jeweils ein Hauptschiff (verschiedene Typen wie Träger, Schlachstschiff usw.), dass von einer erweiterbaren Unterstützungsflotte (Jäger, Raketenschiffe usw.) begleitet wird. Das sieht dann von weitem aus, wie ein kleiner Sternenhaufen, weil so eine Flotte dann schon mal aus vielen Dutzenden Schiffen besteht (nur meine Anfangsflotte war schon rund 100 Schiffe groß). Komplett reimzoombar und der Kampf ist schon ansehnlich. Man kann auch Kampfoptionen auswählen wie sich die Unterstützer verhalten sollen, jedoch habe ich mich damit noch nicht auseinandergesetzt. Ich hab sie einfach mal auf die kleinen zufällig anwesende Feind-Flotten gejagt und immer gewonnen. In der Nahansicht wird alles wild erleuchtet von den Laser-Strahlen und Explosionen. Nicht übel.
Umherreisene (wenige) Piraten wollten mich auch mal heimsuchen, die habe ich allerdings nicht erwischen können.
Truppen der regulären AI-Spielfraktionen hab ich nach 4 Stunden Spielzeit noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich war testweise erstmal mit Planetenaufbau beschäftigt.
Forschung: Muß man sich mit beschäftigen. Aus der Mitte arbeitet man sich über eine Art Spinnennetz nach aussen vor, wobei es dann immer teurer wird je weiter es geht. Hab ich mir nur oberflächlich angeschaut. Das fand ich von der Ansicht nicht ganz so schön und etwas unübersichtlich.
Erwähnte ich, dass man jedes einzelne Schiff total modifizieren kann und mit Sub-Systemen, Waffen, Erweiterungen umgestalten/versehen kann? Jede einzelne Panzerungsplatte kann gesetzt werden. Ich denke auch in diesem Teil kann man Stunden versenken. Total einfach kann man mit einem Klick über einen Unterordner Schiffdesigns anderer Spieler in sein Game einfügen. Super.
Diplomatie: Hm.. gut gemacht. Man kauft sich von erwirtschafteten Diplomatiepunkten so eine Art Spielkarte. Zum Beispiel: Annektion eines ganzen Sternensystems (als mächtiges Beispiel) oder auch nur Geld + 500K, Planeten verbessern, Flotte verbessern u.v.m. Es gibt auch noch Einflußkarten.
Um diese dann irgendwann zu spielen, wendet man wiederum Diplomatiepunkte an und klickt auf das Ziel. Im Tutorial konnte ich dann ein Zielsystem annektieren. Dann wurde eine eine Art Auktion gestartet ob meine Annektion zum tragen kam. Der Inhaber des Systems konnte dann gegen mich bieten. Pech für ihn.. ich hatte mehr Einflußpunkte als er zur Verfügung.
So, das reicht erstmal. Mehr fällt mir auch nicht mehr ein, weil ich gestern etwas erschlagen wurde von all den Möglichkeiten die sich mir boten. Für Gelegenheitsspieler ist das vermutilch nichts. Ich bin auch gespannt, wie tief das ganze noch wird. Wenn ich weiter im Spiel drin bin, ergänze ich. Sollte es Fragen geben, rauß damit.
Grüße
Kai
