Ich habs ja gestern schon einmal anklingen lassen, daß nach meiner Meinung patriachalisch strukturierte Gesellschaften und hohe Geburtenraten für mich das grundlegende Problem dieser "Flüchtlingskrisen" sind, die eigentlich eher Arbeitsmarkt bzw. Zukunftskrisen der betroffenen Länder sind. Die hohe Anzahl an jungen Menschen (mind. 50% der Bevölkerungen sind unter 25) kann von den heimischen Arbeitsmärkten nicht aufgenommen werden und hat auch keine Ausbildung genossen, die es ihnen ermöglichen würde auf dem Weltmarkt mit Europäern, Amerikanern oder Asiaten zu konkurrieren. Was da als Ingenieure von den Universitäten kommt erreicht nichtmal das Niveau eines hiesigen Facharbeiters. Immer sehr schön an der großen Zahl der ausländischen Fachkräfte in der Öl- und Gasindustrie zu sehen, Einheimische "Fachkräfte" sind dort unterrepräsentiert, obwohl die Jobs sehr gut bezahlt sind.
Hier mal ne kleine Übersicht zum Bevölkerungswachstum von sieben ausgewählten Länder. In allen Ländern gab es Unruhen und in allen hat sich die Bevölkerung seit 1960 wenigstens verdoppelt, aber nur in dreien sind die Unruhen in einen Bürgerkrieg eskaliert. Nicht ohne Zufall sind dies die Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum: Syrien, der Irak und Lybien. In diesen Ländern hat sich die Bevölkerung nicht nur verzwei- oder dreifacht sondern sogar verfünfacht.


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