Das Oberkommando der Wehrmacht berichtet am 9.10.1941
Beurteilung der Gesamtlage .
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1)
Ein Hauptziel des Feldzuges wurde mit der Einschliessung von Lenigrad und der baldigen Auschaltung eines der wichtigsten Industrie und Rüstungszentren erreicht .
Dies hat auch zur Folge dass der Einsatz beider finnischen Armeen im Nordabschnitt der Front 2 volle Armeen (18. und 4. Pzgruppe) als Reserve für andere Aufgaben befreit .
2)
Nach erfolgreichen Kesselschlachten westlich vom Dnieper hat sich die rote Armee in der Ukraine vollständig aufgelöst .
Krim wurde erreicht und alle wichtigen Industriestädte der Ukraine besetzt .
Jedoch hat die Panzertruppe grosse Verluste innerhalb der motorisierten Verbände aufgrund der mechanischen Ausfälle zu verzeichnen . Die Truppe hat auch die Reichweite der Versorgung weit überschritten .
3)
Die Gesamtheit der sowjetischen Panzer und Motorisierten Grossverbände wurde zerschlagen .
Als neue Kräftezuführungen werden nun auschliesslich aus den versprengten Truppenteile aufgestellten Panzer und Infanteriebrigaden gemeldet .
Die Brigaden sind ausnahmslos weit unter der Sollstärke .
Die Panzerbrigaden besitzen nur ca. 20-30% der Panzer Sollaustattung und die Infateriebrigaden sind selten über 50% Sollstärke . Darüberhinaus ist die Truppe meistens unerfahren und demoralisiert .
4)
Der mittlere Bereich und die Moskaufront benötigen eine mehr nuanzierte Analyse .
Der Russe verteidigt sich hier verbissen . Die roten Kräfte sind sehr oft gut eingegraben und ziehen sich auf gut vorbereitete und ausgebaute Stellungen zurück .
Obwohl eigene Verluste relativ gering sind und die Versorgungslage zufriedenstellend , lässt die Marschleistung zu wünschen übrig .
Insbesondere die hartnäckige Verteidigung von Smolensk hat der Heeresgruppe einen Monat gekostet .
Die Heeresgruppe Mitte steht in einer prekären Lage vor befestigten Russen und der russische Winter rückt immer näher ohne dass eine entscheidende Schlacht in Sicht sei .
Es wäre übertrieben über Zweifel zu sprechen aber ....
Heeesgruppe Nord
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Zahlreiche rote Verbände in Lenigrad kapitulieren .
Die Finnen gehen energisch gen Osten vor .
Die schwierigste Aufgabe die die Heeresgruppe lösen muss ist logistischen Characters - wie , wann und wo sollen die frei gewordenen 16. Armee und die 4. Pzgruppe eingesetzt werden .
Unglücklicher Weise ist die zur Verfügung stehende Bahnkapazität weit unter dem Transportbedarf von 2 vollen Armeen .
Und jede Bewegung kostet wertvolle Versorgung und Kraftstoff .
Heeresgruppe Mitte
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Hoth wurde endlich an der Spitze der Pzgruppe 3. durch von Manstein ersetzt .
Das OKW erwartet dass von Manstein der seine Aufgabe bei Leningrad mit dem LVI Panzerkorps glänzend erfüllt hat , die 3. Pgruppe entsprechend dynamischer führen wird .
In der Tat hat die Pzgruppe den russischen Gegenangriff bei Kalinin zerschlagen und Kalinin besetzt . Die zusammengefassten Verbände gehen energisch gegen den Moskau-Volga Kanal vor .
Die 9. Armee durch das Vorrücken der 16. Armee im weiten Norden entlastet zieht aucht ihre Truppen zusammen und dreht nach Südosten zur unterstutzung der 2. Pzgruppe .
Guderians 2. Pzgruppe hat die Oka gesammelt auf breiter Front überschritten und rückt energisch nach Norden vor .
In seinem Schatten hat die 2. Armee Tula erobert und eiert ostlich und südlich davon um .
Heeresgruppe Süd
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Im Süden nichts neues .
Die übriggebliebenen Reste der Russen wurden in 2 neuen Kesseln in Stalino und nordlich davon zerschlagen .
Die 1. Pzgruppe eilt gegen Rostov mit grossen Versorgungsschwierigkeiten kämpfend .
Die 11. Armee und die Rumänen dringen in Krim ein und machen ihren eigenen kleinen Kessel bei der Tatarenmauer .
Die Verbindung mit den Italiänern ist abgebrochen . Es ist vermutet dass sie zwischen Stalino und Zaporozje pendeln ohne eine zufriedenstellende Entscheidung für das eine oder das andere herbeiführen zu können .