25.01.1945

Anglo-Amerikansichen Verbänden gelang es in den späten Abendstunden die deutsche Hauptkampflinie zwischen Bertix und Herbaumont auszuhebeln und die 3.Panzerdivision zu werfen.

Eilig aufgestellte Alarmeinheiten wurden daraufhin in den frühen Morgenstunden des 26.01. bei Libramont zusammengezogen um eine neue Verteidigung zu organisiseren.

Die Lage schien hoffnungslos, insbesondere nachdem es dem Feind gelang, auch Neufchateu im Handstreich zu nehmen. Die ausgeblutete 3.PD stand einer frischen britischen sowie einer in den Durchbruchsraum geschobenen französischen Division entgegen.

Unter dem Kommando des Ia der Division, Schakal, wurden gegen 05.30 alle verfügbaren Teile der 7.ID von Etain in Richtung Libramont per Gewaltmarsch in den Durchbruchsraum verlegt.

Die feindliche Vormarschstrasse zwischen Bertix und Libramont konnte noch rechtzeitig durch ein Sammelsurium an verbliebenen Panzerabwehrgeschützen des Kalibers 5cm, Panzerspähwagen und dem letzten Sturmgeschütz IIIg zur Verteidigung eingerichtet werden.

Gegen 08.00 Uhr Früh erreichte die erste feindliche Fahrzeugkolonne unsere vorbereiteten Stellungen. Nichtsahnend und siegessicher ahnte der Feind nichts vom seinem drohenden Verderben.

Nachdem unsere Schweigepaks der Panzerjägerabteilung 7 die feindliche Panzerspitze passieren liess, eröffneten unsere Kanoniere das Feuer und vernichteten binner weniger Minuten einen überschweren britischen Panzer, fünf Sherman sowie zwei Truppentransporter.

Nach rund 2 Stunden gab der Feind seine Versuche, über die Strasse von Bertrix weiter vorzurücken auf. Eigene Verluste waren minimal. Lediglich das Sturmgeschütz unter dem Kommando von Schakal sowie ein Panzerspähwagen 232 unter Waräger wurden getroffen. Unsere Besatzungen konnten jedoch sicher ausbooten.

Die Geschützbedienung unter Oberstleutnant Vasquez gab nach Verschuss der gesamten Munition und nach Abschuss von sechs Feindfahrzeugen das Geschütz auf.

Auch Neufchateau konnte im Gegenschlag wieder genommen werden. Der Kommandeur der Festung Libramont, General Olavv, kommentierte den Erfolg unserer Divisiojn wiefolgt: "Woot 7.ID".

26.01.1945

Verteidigung von Libin

Gefechtsbericht 1. Battalion Infanterie-Regiment Brandenburg (7. Infanterie- Division).

Im Verlaufe des 26./27. wurde das 1. Battalion durch die Divisionsführung beauftragt, im Raume Libin in Bereitstellung zu gehen.

Berichte der Aufklärung meldeten feindliche Infanterie und Panzerverbände die mit der Absicht über Libin In Richtung auf Libramont vorzustoßen.

Nachdem Eintreffen in Libin wurde das Battalion berreits unter Feuer genommen von feindlichen Vorausverbänden die das Dorf bereits infiltriert hatten.

In Häuserkämpfen die teilweise mit dem Seitengewehr ausgefochten wurden konnte eine Stellung etabliert werden die die Versorgung mit Nachschub für Libin sicherstellen sollte.

Eigene Verbände hatten dann in der Zwischenzeit eine vorgeschobene Versorgungsbasis der Alliierten zerstört.

Vom Nachschub abgeschnitten konnten dann die Häuser der Ortschaft zug um zug gesäubert und gesichert werden.

Im Anschluß an diese leichten Gefechte wurde das Battalion dann als Sicherungstruppe zurückgelassen, während die anderen beteiligten Kräfte abgezogen wurden.

In einem Stoßtruppunternehmen wurde eine weitere vorgeschobene Basis der Alliierten zerstört.

Das Battalion richtete dann im osten des Dorfes den Hauptgefechtsstand ein, mit einem vorgeschobenen Gefechtsstand in der Mitte der Ortschaft.

Aufgrund der prekären Nachschublage standen für die Verteidigung nur leichte Waffen zur Verfügung, Panzerbekämpfungsmittel waren lediglich in Form der Panzerbüchse vorhanden.

Als die zweite Welle der Alliierten Offensive sich der Stadt näherten, u.a. unterstützt von gepanzerten Fahrzeugen wurde im AOK angefragt ob Libin gehalten werdenn soll, der Funkspruch des AOK enthielt lediglich ein Wort. HALTEN.

In einem weitern Funkspruch wurde jedoch zugesichert das Infanteristische Unterstützung auf dem Weg ist und evt. ein Zug Panzerkampfwagen freigemacht werde.

Die Alliierten Streitkräfte sickerten erneut in die Stadt ein und es kam zum erbitterten Häuserkampf in deren Verlauf der in der Mitte der Ortschaft gelegene vorgeschobene Gefechtsstand ein ums andere Mal von feindlichen Kräften versucht wurde zu erobern. Im Teilweise mit aufgeflanzten Seitengewehr geführter Verteidigung konnten jedoch alle Versuche diesen Gefehtsstand einzunehmen, abgeschlagen werden.

Nach Sicherung der Gefechtsstände wurden dann unter Leitung des Battalions erfolgreiche schneidige Gegenangriffe geführt, um die Häuser der Ortschaft zu säubern.

Nach Mehrstündigen Gefechten wurde das Battalion ersetzt und in die Reserve überführt.

gez.
Unterfeldwebel vonKleist