März 1862

Vasquez ist offensichtlich zu dem Schluss gekommen, daß seine Niederlage in der Schlacht bei Shiloh auf Pech zurückzuführen ist und griff nach einer Reorganisation seiner Verbände nochmal an.
Damit hatte ich nicht gerechnet und so vepassten sich Grant und Johnston knapp, weil auch ich meine Verbände vor dem Marsch an den Upper Tennesse neu organisiert hatte. Ein weiterer Korpscontainer wurde in Grants Armee eingegliedert, so daß er nun über 2 Korps mit je 3 Divisionen verfügt.
Als kleine Überraschung hat Vasquez zusätzlich einen Kavallerieraid nach Kentucky veranstaltet und Bowling Green erobert.


Ausgangslage Anfang März, Stuart steht mit ca. 6000 Kavalleristen in Bowling Green, Johnston mit 110.000 Mann in Hatchie.
Grant hat den Upper Tennessee erobert, Kearny steht am Lower Tennessee bei Fort Henry.

Ich habe nun drei Möglichkeiten, Ausweichen, die Schlacht suchen oder stehen bleiben.
Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluß gekommen, daß letzteres die schlechteste aller möglichen Optionen ist.
Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten für Vasquez. Johnston zum Lower Tennessee zu bewegen um Ft. Henry zu entsetzen, Grant am Upper Tennessee anzugreifen ,stehen zu bleiben und das Fort zu belagern.
Ließe ich Kearny und Grant wo sie sind, käme es im ersten Fall mit Sicherheit zur Schlacht, wobei Grant Kearny zur Hilfe eilen würde. Da Vasquez aber dank Fort (+1 zu Salvos) und Verteidigerbonus (+2 zu Moral) alle Vorteile auf seiner Seite hat, müsste ich wohl mit einer Niederlage rechnen.
Im zweiten Fall hätte ich zwar den Verteidigerbonus, aber da die Provinz sich in Unruhe befindet, wird dieser halbiert. Angesichts der Tatsache, daß ein Großteil meiner Truppen immer noch grün hinter den Ohren ist nicht unbedingt von Vorteil.
Insbesondere wenn man mit einbezieht, wie die Schlachten im Quick Combat berechnet werden.

Der Computer versucht zunächst für jede angreifende Brigade ein Ziel zu ermitteln, schlägt das Fehl, weil z.B. freundliche Einheiten ihre Sicht auf den Feind blockieren oder sie noch im Anmarsch ist, dann wird die Einheit nach Möglichkeit bewegt und die Runde ist für sie beendet.
Findet die Einheit ein Ziel, werden Salvo und Countersalvo berechnet. Hierzu erzeugt der Rechner für Angreifer und Verteidiger jeweils eine Zufallszahl zwischen 1 und 10. Diese wird dann mit den entsprechenden Boni oder Mali für Terrain, Generäle, spezielle Attribute, Command Rating von Armee, Korps und Division usw. modifiziert.
Abhängig vom Ergebnis muss die verteidigende Einheit dann eventuell einen Moralcheck machen, um festzustellen ob sie auf dem Schlachtfeld bleibt oder flieht.
Hierzu wird wieder eine Zufallszahl zwischen 1 und 10 erzeugt und mit der Qualität der Einheit verglichen, ist die Qualität höher hält die Einheit stand, ist sie niedriger flieht sie.
Hat eine Brigade also z.B. eine Qualität von 1.0, besteht eine 10% Chance, daß sie im Falle eines Moralcheck nicht davonläuft, in 90% der Fälle wird sie aber die Beine in die Hand nehmen und Fersengeld geben.
Dieses System von Salvo, Countersalvo und Moralcheck trifft auf alle Infanterie- und Kavallerieeinheiten zu, nur bei Artillerie verhält es sich etwas anders.

Was bedeutet das nun für eine eventuelle Schlacht zwischen Grant und Johnston ?
Nun, im Schnitt liegt die Qualität meiner Truppen bei 2,7, d.h. im Falle eines Moralcheck bestände eine 27% Chance standzuhalten. Rechne ich den Moralbonus für Verteidiger (+2) hinzu erhöht sich diese Chance auf 47% was schon ganz ordentlich ist, bei halbiertem Bonus bekäme ich entsprechend nur 37% heraus.
Man sieht also, daß mir der Verteidigunsbonus kolossal hilft die mangelnde Qualität meiner Truppen auszugleichen, auf die Hälfte davon zu verzichten könnte den Ausschlag zugunsten von Vasquez geben.
Außerdem fehlt mir bei einer Schlacht am Upper Tennesse der Fortbonus, den ich in der ersten Schlacht von Shiloh hatte.

Ausweichen kommt eigentlich auch nicht in Frage, da ich damit meine Truppen auseinander ziehen müsste, so daß sich Kearny und Grant nicht gegenseitig unterstützen können, die Alternative heisst also ANGRIFF.
Ich werde alle meine Truppen zusammenziehen und versuchen Vasquez in Hatchie zur Schlacht zur stellen um den Abwehrerfolg von Anfang Februar zu wiederholen.

An anderen Stellen der Front ist es bisher noch ruhig, allerdings nicht mehr lange, mein Bauprogramm macht gute Fortschritte und nächst Runde sollte ich, 2 neue Divisionscontainer, 1 Armeecontainer, 1 Korspcontainer, eine Artillerieeinheit, sowie 4 Infanteriebrigaden erhalten. Damit sind meine Einheiten für die geplante 2. Phase von Operation Erlkönig fast komplett und so wie es aussieht hat Vasquez nicht unerhebliche Kräfte in den Westen verlagert.
Wenn ich meiner Aufklärung trauen kann, dann hat er ungefähr ein Korps in Stärke von 20-30 tsd Mann herangeführt um seine Position dort zu stärken.
Was mir nicht nur insofern zugute kommt, als daß Sherman und Thomas es dann etwas leichter haben werden sondern es auch eine Belastung für Die Wirtschaft des Südens bedeutet.
Selbst als Union ist die Versorgung von 150 tsd Mann mit Supply eine Belastung die spürbar ist. Alles was Vasquez also zwingt seine Truppen wenigstens auf Low Support zu setzen beraubt ihn wichtiger Ressourcen, die anderswo fehlen. 20-30 tsd Mann zusätzliche Truppen, die er versorgen muss, sind also eine gute Nachricht für mich.

Meine Gouverneure werden langsam lebhaft und fordern immer teurere und unsinnigere Gebäude, wie z.B. eine Bank. Ich habe deswegen den Ausbau der Marine gedrosselt um wenigstens einige davon zufrieden stellen zu können. Mal sehen ob ich im Sommer 62 genug Schiffsraum zur Verfügung habe um wie geplant 1 Korps anlanden zu können.
Da kommt es ganz hilfreich, daß der Gouverneur von Maine Impressement unterstützt und die Chancen in Maine dafür auch ganz gut stehen (70 zu 30). Angesichts von 40 $ zusätzlich habe ich deswegen die Bevölkerung von Maine gebeten etwas tiefer in die Taschen zu greifen .
Vorsichtshalber habe ich eine Division vom Potomac per Bahn nach Norden verlegt, falls es zu Unruhen kommen sollte.

2. Hälfte des März 1862

Die von beiden Seiten erwartete Schlacht hat am Tennesse hat nicht stattgefunden, weil unsere Truppen wiedermal aneinander vorbeimarschiert sind.
Wie von mir befürchtet versuchte Vasquez Kearny am Lower Tennessee in eine Schlacht zu verwickeln, hierzu schickte er Jacksons Korps vor und lies Johnson per Bahn folgen.
Kearny allerdings bewegte sich in die entgegengesetzte Richtung und vereinigte sich mit Grant in Hatchie. Ein nettes kleines Bäumchen Wechsel dich Spielchen, das wir da spielen.
Vasquez allerdings hat sein Missfallen darüber ausgedrückt, daß ich meine Truppen nicht "historisch" korrekt zur Schlachtbank treibe und ihm so einige leichte Siege schenke.
Die Situation im Westen stellt sich jetzt wie folgt dar:



Grant und Kearny stehen wieder in Hatchie, während Johnston und Jackson am Lower Tennessee sind, Stuart führt seinen Raid in Kentucky fort und hat Appalachia erobert.

Das Pokerspiel geht also in eine neue Runde. So wie unsere Verbände jetzt stehen, kann ich nach Missouri vorstoßen, nach Memphis gehen um es zu belagern oder über den Upper Tennessee nach Alabama oder Tennessee hinein.
Gleichzeitig kann Vasquez den Ohio hochmarschieren und Frankfort belagern, nach Kaskaskia ziehen oder via Bowling Green weiter nach Kentucky reinrumpeln. Da Vasquez jetzt gefallen an einer etwas offensiveren Gangart gefunden zu haben scheint vermute ich, daß er zumindest mit einer Division den Ohio hoch auf Frankfort marschiert, eventuell versucht er auch bei Paducah die Bahnlinie zu unterbrechen, was ich für wahrscheinlich halte, da man von dort aus sowohl an den Tennessee als auch nach Memphis marschieren kann.
Ich werde also Kearny nach Paducah schicken, während Grant in Hatchie bleibt.
Ich liebäugle auch mit einer Belagerung von Memphis, leider aber kann ich mir momentan die dafür nötigen Ingenieurattribute für meine Brigaden nicht leisten, da ich die Ressourcen anderweitig benötige.
Um am Ohio nicht ganz nackt dazustehen werde ich ein schwaches Korps, bestehend aus nur einer Division, das in Columbus (Ohio) neu aufgestellt wurde an den Ohio River (Cincinnati) schicken. Zusätzlich verstärke ich die Garnison in Frankfort für den Fall einer Belagerung.

Das alles ist aber momentan mehr oder weniger Nebenkriegsschauplatz für mich, der Großteil meiner Zeit geht für die Organisation der zweiten Phase von Erlkönig drauf.
So habe ich alle dafür vorgesehenen Verbände genauer unter die Luppe genommen und festgestellt, daß ich noch einige neue Divisionen bauen muss, da ein Teil der Divisionscontainer unterirdisch schlechte Ratings haben, die vor Beginn noch ersetzt werden müssen. Das gleiche trifft, wenn auch in geringerem Umfang auf einige Korps und Armeecontainer zu.
Hinzu kommt, daß nächste Runde der Bevölkerungszuwachs kommt und es damit Zeit ist, noch schnell einige Einheiten zu bauen bzw. zu rekrutieren wo bisher noch keine oder nur in geringem Maße Bevölkerung verbraucht wurde.
Ansonsten würde ich Einheiten vergeuden, da die Bevölkerung nicht über die maximal mögliche Anzahl hinauswächst. Läuft alles gut, kann ich im April in den gleichen Städten nochmal neue Einheiten bauen. Sehr zupass kommt mir da das Logistik Upgrade "War Department", das die Kosten für Infanterie um 20$ reduziert.
Ich plane den Großteil meiner Ressourcen den April hindurch zum Bau neuer Einheiten einzusetzen, da ich inzwischen festgestellt habe, daß die 20 avisierten Divisionen nicht ausreichen.
Ich werde deshalb mindestens noch 2 Korps a 3 Divisionen aus dem Boden stampfen, bevor ich zum Bau von Belagerungsartillerie und Schiffen übergehe.