Jo wie soll ich es ausdrücken. Also Stardrive (SD) entspricht vom Umfang oder den Möglichkeiten vielleicht nur einem Viertel (bestenfalls) von Distant Worlds (DW), aber interessanterweise wirkt sich dies nicht auf seine Spielbarkeit aus. Will heissen, man macht in SD immer wieder recht monotone und wiederholende Aufbauarbeit, was in DW automatisiert bzw garnicht notwendig ist. Zum Beispiel: erstelle immer wieder die selben Bauwerke auf den Planeten (a la Armada2526) mit nur minimalen Abweichungen. Obwohl SD mehr auf Combat fokusiert sein soll, verbringt man immer wieder unnötig viel zeit im planetaren Management. Und das, obwohl es nur zwei Ressourcen gibt (und nicht wie in DW dutzende).

Man muss alle paar Minuten durch seine Planeten klicken, damit diese nicht verhungern oder überhaupt was vorwärts geht. Die zwei (bzw drei wenn man Forschung mit einrechnet) Glider können (noch?) nicht automatisch angepasst werden. Heisst, eine Kolonie hat derzeit genug Nahrung. Zehn Spielminuten später verhungern diese aber, weil die Population zugenommen hat, sich aber ein Glider nicht auf optimale Nahrungsproduktion oder so (wie z.b. bei Hearts of Iron) fixieren lässt. Da sollen die Frachter helfen aber diese sind (noch?) strunzdumm.

Auch muss man sehr viel Zeit mit dem suboptimalen Schiffsbaukasten verbringen, weil es kaum "Stock"-Designs gibt (zumindest nach den ersten Entwicklungsstufen gibt's keine Vorentwürfe mehr. Dies soll auch so bleiben). DW wartet da immer mit recht brauchbaren Vorschlägen (zumindest für Casual Gamern) für alle Upgrades etc auf. Und der SD Schiffsbaukasten ist echt noch sehr ausbaufähig (um Entwürfe zu vergleichen, musste ich mir immer die Eckdaten aufschreiben und dann ein Alternativdesign laden zum Vergleich).

Bin dennoch der Meinung, dass SD gut ankommen wird, aber nur weil es auf Steam released wird und die Leute in letzter Zeit nur Müll vorgesetzt bekommen haben. Zumal DW die breite Masse nicht kennt.

DW ist zwar sehr umfangreich, aber man kann gleich drauf los zocken und das erforschen der Galaxie macht hier echt Spass. Bei SD ist es nur branchenüblicher Durchschnitt in dieser Hinsicht. Naja, wegen den mickrigen Epickarten gibt es schon etliche Threads, aber der DEV scheint bei grösseren Karten Probleme zu haben (zum Vergleich: Epic in SD sind vielleicht 80-100 Sonnensysteme mit bestenfalls 500 Planeten. In DW sind es 1500 Systeme mit bis zu 50.000 Planeten). Dennoch empfand ich das Planetenmanagement in SD viel zu aufwendig. Dort 50 Kolonien zu verwalten artete richtig in Arbeit aus. In DW fluppt dies um einiges besser.

Wennst Space magst leg dir unbedingt DW zu. Ich gebe dir gerne einen Crashkurs auf TS wie bei einigen anderen. Wenn man seine Komplexität berücksichtigt ist es ein hervorragend spielbares Game. Naja man muss aber auch sagen, dass DW am Anfang auch unausgereift war, aber mittlerweile eben schon zwei Jahre Entwicklungsvorsprung hat. Man merkt es Codeforce (dem DEV hinter DW) an, dass er eine Vision bei dem Spiel hatte und er hatte es auch bis zum Ende so umgesetzt. Freue mich schon tierisch auf das dritte Ad-On welches für Mai angekündigt ist. Soll nun noch epischer werden.

Stardrive will eine Mischung versuchen zwischen Distant Worlds (gab er offen zu. Er hatte vor zwei Jahren im Matrixorum über sein Spiel bzw seine Idee referiert) und Sins of a Solar Empire. Das Ergebnis seiner Gratwanderung konnte mich aber nicht so recht überzeugen bislang. Aber wer weiss, wie das Spiel in zwei Jahren aussehen wird.