Also ich bin auch fast durch mit der Serie, habe das aber schon etwas anders wahrgenommen. Diese Relativierung seitens der Zeitzeugen ist ja auch eher subjektiv gehalten. Aber es wird ja auch hinterfragt, so ist es ja nun nicht. Ich finde nicht, dass Burns zu irgendeinem Zeitpunkt wertet. Wenn, dann lässt er das seine Zeitzeugen machen, auch die Vietnamesen. Am Ende muss sich der Zuschauer halt sein eigenes Bild machen. Abseits der Kriegsverbrechen fand ich diese Art "Bodycount", die ja praktisch die ausgewiesene Taktik der USA war, befremdlich.

Mehr Vietcong töten, als sie nachausbilden können. Das hat mich an Falkenhayns "Weißbluten" in Verdun 1916 erinnert. Überhaupt scheinen die Amerikaner recht wenig aus ihren Waffengängen vor Vietnam gelernt haben, wenn man ihren unbeirrbaren Glauben an die Wirkung von Flächenbombardements und dem aktiven Terrorisieren der Zivilbevölkerung rückblickend betrachtet.