musste ich mir mal anschauen, und es war erschreckend, wie zu erwarten.
nicht weils ein low budget - independent film is.
nöö, sondern weil man sich echt fragen muss, wie wir solange durchhalten konnten, wenn man sowas sieht hehe
Öhm was ist denn der Originalton. Italienisch? Die deutsche Synchro ist unterirdisch - ich konnte es nicht weit schauen. Bei 15 Minuten habe ich abgeschaltet.
Ich glaube, dass der Film gut ist aber durch den schlechten Ton konnte ich einfach keine Beziehung zu den Charakteren herstellen. Ehrlich gesagt, würde ich mich sogar anbieten und den Film komplett neu vertonen wenn ich die Voiceovers bekäme. Wenigstens die Stimmen im Stereospektrum verteilen und vielleicht einfache Hallräume einbauen so dass es nicht klingt, wie aus dem Studio. Und dann das Ganze mit den Setgeräuschen und FX mixen. So schwer kann es doch nicht sein, Mensch. Auch nicht für ne Budgetproduktion.
Okay, werde ich wohl erstmal die Ken Burns Doku zu Vietnam schauen und dann dieses Machwerk hinterher verköstigen und "würdigen".
Ken Burns hat ne Doku zu Vietnam? Neu? Muss ich sehen! Und der SS-Film ist den Klick nicht wert.
Yo, gehört hatte ich davon schon, aber noch nicht gesehen das die verfügbar ist bei Netflix. Bis vorhin
Okay, Vietnam fast durch, nur noch die letzte Folge ausstehend.
Ich sag mal so, wenn wir Ken Burns ne Doku über die Waffen SS machen lassen sind wir aus dem Schneider.
So interessant die aufgezeigten Zusammenhänge allesamt sind (und es sind sehr viele und die werden auch gut aufgearbeitet), so wenig wird die Moralische Frage des Handelns der USA aufgearbeitet. Quasi alle US Zeitzeugen haben natürlich gewußt das Kriegsverbrechen begangen wurden, aber natürlich war das nicht systematisch oder in allen Truppengattungen. Nur ein verschwindend geringer Teil der Einheiten hat solche Gräueltaten begangen etc.pp. Wer die Ausreden der Wehrmacht sehen will, wie sie in die Kamera ausgeprochen klingen würden, so in etwa dürfte das aussehen.
Schon sehr starker Tobak...
Also ich bin auch fast durch mit der Serie, habe das aber schon etwas anders wahrgenommen. Diese Relativierung seitens der Zeitzeugen ist ja auch eher subjektiv gehalten. Aber es wird ja auch hinterfragt, so ist es ja nun nicht. Ich finde nicht, dass Burns zu irgendeinem Zeitpunkt wertet. Wenn, dann lässt er das seine Zeitzeugen machen, auch die Vietnamesen. Am Ende muss sich der Zuschauer halt sein eigenes Bild machen. Abseits der Kriegsverbrechen fand ich diese Art "Bodycount", die ja praktisch die ausgewiesene Taktik der USA war, befremdlich.
Mehr Vietcong töten, als sie nachausbilden können. Das hat mich an Falkenhayns "Weißbluten" in Verdun 1916 erinnert. Überhaupt scheinen die Amerikaner recht wenig aus ihren Waffengängen vor Vietnam gelernt haben, wenn man ihren unbeirrbaren Glauben an die Wirkung von Flächenbombardements und dem aktiven Terrorisieren der Zivilbevölkerung rückblickend betrachtet.
Eben genau das ist mein Problem, also das keine Wertung bzw. Reflexion stattfindet.
Das unterscheidet diese Doku auch von seinen bisherigen Dokus, wo im Regelfall eine Einordnung stattfindet mithilfe von Wissenschaftlern. Die einzigen die sich kritisch zu diesem Komplex äußern sind die Personen die in der Antikriegsbewegung tätig waren, aber selbst diese legen ja viel Wert auf die Feststellung das sie so absolut stolz auf das Land sind.
Deswegen auch mein Vergleich, das erinnert mich zuviel daran, das man sein eigenes Handeln relativiert.
Natürlich hast Du recht, wenn Du davon sprichst, das der Zuschauer das selber werten sollte, aber für mich ist das Narrativ schon das die USA edel gehandelt haben. Eine kritische Würdigung sieht halt imo anders aus. Eine Person wie Kissinger z.B. damit zu beschreiben das er Pragmatisch war, ähm... Ja? Das war es?
Für mich wurden zwar einige Fragen beantwortet, aber ein Haufen anderer Fragen wurden nichtmal ansatzweise gestellt oder beantwortet.
Jetzt habe ich die Doku komplett durch und muss konstatieren, dass das wieder mal ein echtes Meisterwerk von Ken Burns ist. Um die oben thematisierten Punkte nochmal aus meiner Sicht darzustellen: Die Kriegsverbrechen wurden nicht relativiert, nicht vom Filmemacher. Wenn sie relativiert wurden, dann von einzelnen Veteranen, die ihre Statements dazu abgegeben haben. My Lai wurde thematisiert. Gewertet wurde in dieser Doku gar nicht, das wurde dem Zuschauer überlassen. Und das ist halt der große Unterschied zu jenen Dokus, die wir aus Deutschland kennen.
Guido Knopp übernimmt die Wertung sozusagen für uns Zuschauer und sagt uns, was richtig und falsch, was gut und böse ist. Ken Burns tut das nicht. Er schlägt uns die Fakten um die Ohren, lässt Zeitzeugen sprechen und vertraut darauf, dass der Zuschauer sich sein Bild selbst zusammensetzt, auch sein moralisches. So etwas sind wir als Deutsche und vor allem als deutsche Medienkonsumenten gar nicht mehr gewohnt, da wir doch medial alles vorgekaut serviert bekommen, inklusive Meinung und moralische Marschrichtung. Ich kann also diese Doku vorbehaltslos empfehlen.